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EVP: Für Mindestbesteuerung, ethisches Bankenwesen und Verteidigung des Völkerrechts

An ihrer heu­ti­gen 104. Ordent­li­chen Dele­gier­ten­ver­samm­lung in Aarau hat die EVP Schweiz die Ja-Parole zur OECD-Mindestbesteuerung für Gross­un­ter­neh­men gefasst. Die Schweiz redu­ziert damit den kan­to­na­len Steu­er­wett­be­werb und ver­hin­dert Steu­er­ab­flüsse ins Aus­land. Ange­sichts der aktu­el­len Ban­ken­krise for­dert die Par­tei ein Umden­ken auf gan­zer Linie: Ver­schärfte Leit­plan­ken beim Eigen­ka­pi­tal und bei den Boni-Auszahlungen sowie eine ethi­sche Unter­neh­mens­ver­ant­wor­tung des Manage­ments. Ein Jahr nach dem Angriff Russ­lands auf die Ukraine spre­chen sich die Natio­nal­rats­mit­glie­der der EVP für eine dif­fe­ren­ziert gelebte Neu­tra­li­tät aus, die alle vor­han­de­nen neu­tra­li­täts­po­li­ti­schen Hand­lungs­spiel­räume nutzt, um das Völ­ker­recht zu ver­tei­di­gen und die Ukraine zu unter­stüt­zen.

An ihrer heu­ti­gen 104. ordent­li­chen Dele­gier­ten­ver­samm­lung in Aarau fasste die EVP Schweiz mit 93 Ja- zu 4 Nein-Stimmen bei 4 Ent­hal­tun­gen deut­lich die Ja-Parole zur beson­de­ren Besteue­rung gros­ser Unter­neh­mens­grup­pen (OECD-Mindestbesteuerung).

«Die Vor­lage redu­ziert den kan­to­na­len Steu­er­wett­be­werb und sichert der Schweiz im inter­na­tio­na­len Stand­ort­wett­be­werb wei­ter­hin attrak­tive Bedin­gun­gen für Unter­neh­men. Gleich­zei­tig ver­hin­dert sie, dass Steu­er­er­trag ins Aus­land abfliesst.»
Marc Jost, Natio­nal­rat EVP Schweiz, BE

Bereits an ihrer Dele­gier­ten­ver­samm­lung im Novem­ber letz­ten Jah­res hat­ten die Dele­gier­ten deut­lich Ja zum neuen Kli­ma­schutz­ge­setz gesagt.

Gross­ban­ken fehlte Glaub­wür­dig­keit und Inte­gri­tät
In Aarau brachte Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin Lilian Stu­der zunächst die Erschüt­te­rung der Bevöl­ke­rung ange­sichts der aktu­el­len Ban­ken­krise zum Aus­druck. Viele Mana­ger der Gross­ban­ken, allen voran der Credit Suisse hät­ten in den letz­ten Jah­ren Glaub­wür­dig­keit und inte­gres Han­deln schmerz­lich ver­mis­sen las­sen und damit den galop­pie­ren­den Ver­trau­ens­ver­lust bei Bevöl­ke­rung und Finanz­märk­ten ver­ur­sacht.

Aus Sicht der EVP Schweiz braucht es des­halb nach einer trans­pa­ren­ten und scho­nungs­lo­sen Ana­lyse der Rol­len und Ver­ant­wor­tung aller Betei­lig­ten ein Umden­ken auf der gan­zen Linie, aus dem zumin­dest in drei Berei­chen Hand­lungs­be­darf resul­tiert:

«Es braucht ver­schärfte Leit­plan­ken etwa im Bereich der Eigen­ka­pi­tal­vor­schrif­ten sowie klare Richt­li­nien für die Ver­gabe von Boni. Auch appel­lie­ren wir an die UBS, eine Ver­selb­stän­di­gung des Schwei­zer Geschäfts der Credit Suisse ernst­haft zu prü­fen. Und nicht zuletzt braucht es end­lich Führungsper­sön­lich­kei­ten, die ihre ethi­sche Unter­neh­mens­ver­ant­wor­tung für das Ganze wahr­neh­men statt sich auf Pro­fit­ma­xi­mie­rung und indi­vi­du­elle Boni zu kon­zen­trie­ren».
Lilian Stu­der, Natio­nal­rä­tin und Par­tei­prä­si­den­tin EVP Schweiz

Die EVP setzt sich bereits seit Jah­ren für eine sozia­les und ethi­sches Unter­neh­mer­tum ein. Ent­spre­chend steht sie auch im aktu­el­len Wahl­pro­gramm für eine soziale und ethisch ver­an­kerte Wirt­schaft ein.

Unter­stüt­zung der Ukraine auch als neu­tra­ler Staat
Ange­sichts des andau­ern­den Angriffs­kriegs Russ­lands unter­stüt­zen die Natio­nal­rats­mit­glie­der der EVP Mass­nah­men zur Unter­stüt­zung der Ukraine unter klar defi­nier­ten Bedin­gun­gen und in dem Rah­men, den das Neu­tra­li­täts­recht erlaubt. Sowohl das ver­schärfte Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz als auch Völ­ker­recht und Neu­tra­li­täts­recht geben ent­spre­chende Hand­lungs­spiel­räume.

«Wir haben von je her eine dif­fe­ren­zierte, nicht inte­grale Neu­tra­li­tät gelebt. Wir soll­ten auch jetzt alle vor­han­de­nen neu­tra­li­täts­po­li­ti­schen Hand­lungs­spiel­räume nut­zen, um das Völ­ker­recht zu ver­tei­di­gen und die Ukraine zu unter­stüt­zen.»
Lilian Stu­der, Natio­nal­rä­tin und Par­tei­prä­si­den­tin EVP Schweiz

Ersatz­wah­len Par­tei­vor­stand und Jah­res­rech­nung
Die Dele­gier­ten wähl­ten im Rah­men einer Ersatz­wahl die neue Prä­si­den­tin der EVP Frauen Schweiz, Mela­nie Beutler-Hohenberger für die EVP Frauen in den Par­tei­vor­stand, ebenso den Co-Präsidenten der Jun­gen EVP, Domi­nic Täu­bert für die JEVP. Sie ver­ab­schie­de­ten zudem Jah­res­rech­nung und Jah­res­be­richt 2022.

Fotos:

Lilian Stu­der, Natio­nal­rä­tin und Par­tei­prä­si­den­tin 

Dele­gier­ten­ver­samm­lung der EVP Schweiz, Ple­num

Kon­takt:
Lilian Stu­der, Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin: 076 575 24 77
François Bach­mann, Vize­prä­si­dent (Roman­die): 079 668 69 46
Roman Rutz, Gene­ral­se­kre­tär: 078 683 56 05
Dirk Mei­sel, Lei­ter Kom­mu­ni­ka­tion: 079 193 12 70